Bitcoin-Mining hat in den letzten zwei Jahren große Umbrüche und viele Standortwechsel durchgemacht.
Seit Chinas Verbot von Bitcoin-Mining in ihrem Land im Jahr 2021, haben Scharen von Minern ihre Miningbetriebe verlagert, hauptsächlich in die USA, aber viele sind auch nach Kasachstan und Russland gegangen.
Kasachstan hat in etwa 20 Prozent der gesamten Miningbetriebe weltweit und ist somit nach den USA das zweitgrößte Miningland der Welt. Jedoch hat Kasachstan mit der Stromversorgung zu kämpfen, und Miner mussten den Betrieb wegen Stromausfällen einstellen. Weiters hat die Regierung Vorschriften erlassen, um den Stromverbrauch der Miner einzuschränken, und viele versuchen, ihren Betrieb an einen anderen Ort zu verlegen, da eine stabile Stromversorgung für die Industrie unverzichtbar ist.
Die EU macht sich wegen Krypto auf verschiedenste Art und Weise Sorgen, unter anderem wegen des hohen Energieverbrauchs in Zusammenhang mit Mining und dem Streben der Mitgliedstaaten, das Pariser Klimaabkommen zu erfüllen. Europäische Regierungen setzen sich mit Rechtsvorschriften auseinander, die Krypto in der gesamten EU regulieren. Die Rahmenbedingungen für Krypto befinden sich in Entwurfsform und werden als Gesetzesentwurf zu den Märkten für Krypto-Assets (MiCA) umgesetzt, der die Einführung von Kryptowährungen in der EU regeln wird.
Die USA sind der Hauptstandort für Krypto-Miner und werden dies auch bleiben. Die Stromversorgung ist ausreichend, es gibt keine politischen Unruhen, und an vielen Orten in verschiedenen Bundesstaaten stehen neben Kraftwerken und Hauptversorgungsleitungen riesige Grundstücke für Container zur Unterbringung tausender Miner zur Verfügung. Jedoch sind die Strompreise im Großteil der USA gestiegen, und damit Krypto-Mining gewinnbringend ist, müssen Miner möglichst billigen Strom nutzen.
Russland hat ausreichend Energie und Land, um Mining-Standorte zu beherbergen. Russlands Gesetzgebung steht dem Abbau und Handel von Bitcoin positiv gegenüber, und seit Russlands Invasion in der Ukraine und dem damit zusammenhängenden massiven Fall des Rubel, ist das Handelsvolumen zwischen dem russischen Rubel und Bitcoin gestiegen.
Die Sanktionen des Westens gegen Russland beinhalten den Ausschluss einer Reihe von russischen Banken von SWIFT, dem wichtigsten internationalen Zahlungssystem, das für die Durchführung internationaler Geldüberweisungen benötigt wird. Die verstärkte Verwendung von Bitcoin und des chinesischen Zahlungssystems UnionPay mildert einige der Auswirkungen der Finanzsanktionen des Westens. Russlands Finanzministerium hat einen Gesetzesentwurf zur Regulierung von Kryptowährungen vorgelegt, der es notwendig macht, Krypto-Händler zu identifizieren. Generell schafft Russland eine Gelegenheit für Krypto-Geschäfte und erlaubt auch den Miningbetrieb auf seinem Boden.
Aufgrund von Russlands Invasion in der Ukraine und der Reaktion des Westens mit weit verbreiteten Wirtschafts- und Finanzsanktionen, ist das Mining in Russland, zumindest kurz- bis mittelfristig, keine Option. Langfristig jedoch, und wenn in der Region wieder Frieden herrscht, erfüllt Russland alle Bedingungen, die notwendig sind, damit der Bitcoin-Miningbetrieb florieren kann.
Russland verfügt über Energie im Überfluss, wobei eine Mischung aus Wasserkraft, Kernkraft und Gas die zehn größten russischen Kraftwerke betreibt. Russlands Energie ist viel billiger als Energie in den USA, was Russland für Miner rentabler macht. Die russische Regierung ist dem Bitcoin-Mining und -Handel positiv gestimmt. Nach der Ausarbeitung des Gesetzesentwurfs zur Regulierung des Bitcoin werden russische Unternehmen Kryptowährungen für ihre Geschäfte verwenden können.
Weltweit wird sich Bitcoin-Mining weiterhin verändern, aber es wird bleiben und weiterhin die Unterstützung der großen Akteure in der Finanzwelt genießen.